Willkommen bei der [lernglust]

[lernglust] Angebote

Wir – Simone Engelhard und Simon Qualmann

Wie wir arbeiten

33 gute Gründe

Microsoft 365 Stammtisch

[lernoblog]

Kontakt

Die Kunst des richtigen „Promptens“ – also der gezielten Kommunikation mit KI-Systemen – entwickelt sich zu einer Schlüsselkompetenz in der digitalen Arbeitswelt.

Das Prinzip der effektiven Promptings weist Parallelen zur zwischenmenschlichen Kommunikation auf. Wenn Menschen miteinander sprechen, ist die Art und Weise, wie eine Frage oder Anweisung formuliert wird, entscheidend für die Qualität der Antwort oder Reaktion. Unpräzise oder mehrdeutige Fragen führen zu Missverständnissen oder oberflächlichen Antworten. Ähnlich verhält es sich mit der Kommunikation zwischen Mensch und KI – je klarer und präziser die Eingabe, desto besser kann die KI darauf reagieren. Diese Analogie verdeutlicht, dass gutes Prompten nicht nur technische Fertigkeit ist, sondern auch eine Form der verständnisvollen und zielgerichteten Kommunikation.

Warum Prompting so wichtig ist

Anders als klassische Software reagiert KI auf unsere Spracheingaben – die sogenannten Prompts. Die Interaktion mit einer KI beginnt mit diesem „Prompt“ – einer Eingabe, die der KI mitteilt, welche Art von Antwort oder Handlung erwartet wird. Im Gegensatz zu rein algorithmischen Systemen kann die KI auf komplexe, kontextuelle und sogar kreative Weise auf diese Eingaben reagieren.

Das im Tool zugrunde liegende Sprachmodell kann, mittels Wahrscheinlichkeitsrechnung, auf Basis eines Input-Textes einen Output-Text generieren, der kaum von Menschen geschriebenen Texten zu unterscheiden ist. Der Eingabe-Text (Input) wird Prompt genannt, die generierte Ausgabe (Output) Completion. Der Prompt (Handlungsaufforderung) leitet das Sprachmodell an und gibt vor, was als Output erstellt werden soll.

Die Qualität unserer Anweisungen bestimmt dabei direkt die Qualität der Ergebnisse. Stelle dir die KI wie einen neuen Mitarbeitenden vor: Je präziser diene Anweisungen, desto besser das Resultat.

Es ist also die Kunst, mit KI-Systemen so zu kommunizieren, dass du genau die Unterstützung bekommst, die du brauchst.

Praxistipp
 Beginne damit, dir klarzumachen, was du genau erreichen möchtest. Je konkreter deine Vorstellung vom Endergebnis ist, desto besser kannst du deine Anfrage formulieren.

Grundprinzipien für erfolgreiches Prompting  — dein Fundament für die KI-Kommunikation

Präzision ist dein bester Freund

Warum ist Präzision so wichtig? Denk an die KI wie an einen hochintelligenten, aber sehr wörtlich nehmenden Gesprächspartner. Je präziser deine Anweisungen sind, desto zielgerichteter kann die KI arbeiten.

Praxistipp: Nutze die 5W-Methode (Was, Wer, Warum, Wie, Wann/Wo), um deine Prompts präziser zu gestalten.

Kontext ist dein Ass im Ärmel

Warum ist Kontext entscheidend?
Der Kontext gibt der KI den notwendigen Rahmen, um relevante und passgenaue Antworten zu generieren. Je besser du den Kontext beschreibst, desto maßgeschneiderter wird das Ergebnis.

Praxistipp: Erstelle dir eine Kontext-Checkliste für deine häufigsten Anfragen. So vergisst du keine wichtigen Details.

Fortgeschrittene Prompting-Strategien für deinen Arbeitsalltag

Neben den grundlegenden Prinzipien des Promptens existieren spezielle Strategien, die die Interaktion mit der KI weiter verfeinern und ihre Effizienz erhöhen können. In unterschiedlichen Szenarien sei es für kreative Prozesse, analytische Aufgaben oder strukturierte Anweisungen, ermöglichen verschiedene Promptstrategien eine bessere Anpassung der KI-Antworten an die individuellen Anforderungen.

Chain of Thought-Prompting

Ein grundlegendes Problem in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und ChatGPT stellt die mangelnde Überprüfbarkeit und Erklärbarkeit dieser Systeme dar. Eine Herausforderung, die allgemein als „Black Box“-Problematik bekannt ist. Diesem Sachverhalt tritt das Konzept des „Chain of Thought“-Promptings entgegen. Dieses Verfahren ermöglicht es, einen tieferen Einblick in die „Denkprozesse“ der Künstlichen Intelligenz zu erlangen, indem die KI aufgefordert wird die logischen Schritte ihrer Problemlösung sequenziell darzulegen.

Statt: „Entwickle ein Teambuilding-Konzept.“
Besser: „Entwickle ein Teambuilding-Konzept und erkläre bei jedem Schritt deine Überlegungen, warum du welche Methoden wählst und wie sie zum Gesamtziel beitragen.“

Role Prompting

Mit dieser Strategie wird die KI in eine bestimmte „Rolle“ versetzt, um den Kontext der Antwort besser an die Bedürfnisse der NutzerInnen anzupassen. Indem der KI eine Rolle oder Identität zugewiesen wird, kann sie Antworten und Vorschläge auf spezifische Art und Weise gestalten.

Statt: „Du bist ein Trainer.“
Besser: „Du bist ein zertifizierter Business Coach mit 15 Jahren Erfahrung in der Begleitung von Führungskräften in der Tech-Branche.“

Few-Shot Prompting

Bei dieser Methode werden der KI einige Beispiele für die gewünschte Antwortstruktur oder den erwarteten Stil präsentiert, bevor die eigentliche Anfrage gestellt wird. Dadurch wird der Kontext klarer und die KI kann die Anfrage basierend auf den gegebenen Beispielen präziser beantworten.

Statt: „Erstelle Übungen zum Thema Kommunikation.“
Besser: „Hier ist ein Beispiel für das gewünschte Format: [Formatvorgaben eingeben] Erstelle drei weitere Übungen in exakt diesem Format.“

Zero-Shot Prompting

Im Gegensatz zu Few-Shot Prompting verzichtet diese Strategie auf Beispiele und fordert die KI dazu auf, die Aufgabe ohne vorherige Anweisungen oder Beispiele zu lösen. Zero-Shot Prompting ist sinnvoll, wenn die KI flexibel und kreativ auf eine neue oder ungewohnte Anfrage reagieren soll. Dies ist besonders geeignet, um spontane Ideen oder neue Perspektiven zu generieren, ohne durch vorgegebene Beispiele eingeschränkt zu sein.

Statt: „Gib mir Ideen für ein Meeting.“
Besser: „Entwickle drei völlig neue, unkonventionelle Methoden, wie ein virtuelles Teammeeting gestaltet werden kann. Denke dabei komplett außerhalb üblicher Meeting-Strukturen.“

Mittlerweile boomt der Markt für Prompt-Anleitungen, integrierte Prompt-Generatoren oder Prompts zur Promptentwicklung, sodass im Bereich Prompt-Engineering eine große Dynamik herrscht und sich NutzerInnen von diesen Möglichkeiten bei der Prompterstellung unterstützen lassen können. Beim Prompt Creator wird die KI nicht direkt genutzt, um aus einem menschlichen Prompt eine verwertbare Ausgabe zu erzeugen. Stattdessen wird die KI angewiesen, einen Prompt zu schreiben, der dann in das KI-Tool eingeben wird und den gewünschten Output liefert. Der initiale Prompt lautet in diesem Fall: „Schreib mir den besten Prompt zum Thema X, mit dem du dann weiterarbeiten kannst.“

Dein Weg zum Prompting-Profi

Denk dran: Prompting ist wie das Erlernen einer neuen Sprache – je mehr du übst, desto flüssiger wirst du in der Kommunikation mit KI.

Beginne damit, ein persönliches Prompting-Journal zu führen.

Es wird dein wichtigstes Werkzeug auf dem Weg zum Prompting-Profi. Nimm dir jeden Tag Zeit, mindestens einen deiner Prompts zu dokumentieren. Achte dabei besonders darauf, was in der Kommunikation mit der KI besonders gut funktioniert hat. Genauso wertvoll sind die Erkenntnisse, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Sammle aktiv Ideen, wie du erfolgreiche Prompts variieren und auf andere Situationen übertragen kannst.

Parallel dazu ist es wichtig, dass du eine systematische Prompting-Bibliothek aufbaust.

Denk an sie wie an ein gut sortiertes Werkzeugregal: Jedes Tool hat seinen festen Platz und ist griffbereit, wenn du es brauchst. Strukturiere deine Bibliothek in verschiedene Kategorien: Lege eine Sammlung von Master-Prompts an, die sich bereits bewährt haben. Erstelle einen Bereich für Rollenanweisungen, die besonders gut funktionieren. Sammle effektive Kontextbeschreibungen, die der KI den perfekten Rahmen geben. Bewahre gelungene Formatvorlagen auf, die du immer wieder nutzen kannst. Und vergiss nicht, einen speziellen Bereich für kreative Problemlösungs-Prompts einzurichten.

Ein besonders wertvoller Schritt ist die Entwicklung eigener Prompt-Templates für deine wiederkehrenden Aufgaben.

Ob du regelmäßig Workshop-Konzepte entwickelst, Trainings planst, Präsentationen erstellst, Feedback-Gespräche vorbereitest oder Projekte analysierst – für jede dieser Aufgaben lohnt es sich, ein eigenes Template zu entwickeln. Diese Vorlagen sparen dir nicht nur Zeit, sondern sorgen auch für konstant hohe Qualität in deiner KI-Kommunikation. Passe sie regelmäßig an deine Erfahrungen an und verfeinere sie kontinuierlich.

Mit dieser systematischen Herangehensweise entwickelst du nicht nur deine Prompting-Fähigkeiten weiter, sondern erschließt dir auch immer neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit KI. Bleib neugierig, sei kreativ und lass dich von jedem Erfolg und auch von jedem „Fehler“ inspirieren – denn genau daraus entstehen oft die besten Innovationen in deiner Prompting-Praxis.

Darf es noch ein wenig mehr sein?

Du möchtest dein Prompting-Wissen in einem kurzen Quiz überprüfen? Dann folge dem Link zum Prompting-Quiz. Die Fragen sind darauf ausgelegt, die wichtigsten Inhalte zu den Themen Prompting-Grundlagen, Strategien und Role-Prompts abzufragen. So erhältst du die Möglichkeit, dein Wissen zu testen und eventuelle Wissenslücken gezielt zu schließen.