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Kaum ein anderes Thema hat die Bildungs- und Arbeitswelt in den letzten Monaten so sehr geprägt wie die Künstliche Intelligenz. Sie verspricht enorme Effizienzgewinne, kreative Impulse und neue Formen der Zusammenarbeit – auch in Trainings, Coachings und der Personalentwicklung. Doch der technologische Fortschritt hat auch eine ökologische Kehrseite: Der Energie- und Ressourcenverbrauch vieler KI-Anwendungen ist enorm – Tendenz steigend.

Jede Suchanfrage, jedes KI-generierte Bild, jede Auswertung großer Datenmengen verbraucht Strom. Hinter der scheinbar mühelosen Intelligenz stehen riesige Rechenzentren, die rund um die Uhr arbeiten, gekühlt und betrieben werden müssen.

Ein paar Fakten rund um den ökologischen Fußabdruck von KI

Der globale Energieverbrauch steigt durch Einsatz von KI rasant an!

  • Rechenzentren verbrauchen bereits bis zu 1,5% des weltweiten Strombedarfs.
  • Prognosen zufolge könnte dieser Anteil bis 2030 auf 3,5% ansteigen.
  • Der gesamte Stromverbrauch von Rechenzentren in Europa wird sich voraussichtlich bis 2030 auf über 150 Terawattstunden fast verdreifachen, was etwa 5% des gesamten europäischen Stromverbrauchs entspricht.

KI-Anwendungen sind echt ressourcenintensiv sind!

  • Eine Anfrage an ChatGPT verbraucht etwa 2,9 Wattstunden. Das ist zehnmal mehr als eine reguläre Google-Suche!
  • Bei 100 Millionen aktiven Nutzenden, die jeweils etwa 15 Anfragen pro Woche stellen, ergibt sich ein jährlicher Energiebedarf von 226,82 Millionen Wattstunden allein für diese Anfragen.
  • Wenn man mithilfe eines leistungsstarken KI-Modells ein Bild errechnen lässt, kostet das so viel Energie wie das komplette Aufladen eines Handys – also ungefähr zehn Wattstunden pro Ladevorgang.

Für den Einsatz von KI wird ganz schön viel Wasser verbraucht!

  • Das Erstellen einer kurzen E-Mail mit ChatGPT benötigt rund 519 Milliliter Wasser.
  • Bei einer Nutzung von ChatGPT durch nur 10% der US-Amerikaner einmal wöchentlich würde sich der Wasserverbrauch auf 435 Millionen Liter pro Jahr summieren.
  • Die Abwärme der Server muss entweder mit Wasser oder stromintensiven Kühlsystemen abgeführt werden.

Durch den Einsatz von KI werden Treibhausgase freigesetzt!

  • Bei Google stieg der CO2-Ausstoß laut eines Umweltberichts um 48%, hauptsächlich aufgrund des Einsatzes von KI und Rechenzentren.
  • Die Integration von KI in Suchmaschinen wie BING und Google deutet darauf hin, dass die Zahl der KI-generierten Suchantworten und damit der Energieverbrauch weiter zunehmen wird.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Klimaverantwortung immer stärker in den Fokus rücken, stellt sich also die Frage: Wie können wir KI sinnvoll und bewusst einsetzen – ohne dabei unsere ökologischen Ziele aus den Augen zu verlieren? Für uns als Bildungsprofis bedeutet das, KI nicht nur als Werkzeug zu betrachten, sondern auch ihre Auswirkungen zu reflektieren – und gemeinsam mit unseren Teilnehmenden und Klient:innen nachhaltige Wege im Umgang mit digitalen Technologien zu entwickeln.

Fünf Tipps für einen nachhaltigeren KI-Einsatz in Training & Coaching

Damit aus technischem Fortschritt kein ökologischer Rückschritt wird, lohnt sich ein bewusster Blick auf unseren eigenen Umgang mit KI – insbesondere im Bildungsalltag. Die folgenden fünf Tipps zeigen, wie ein nachhaltiger, ressourcenschonender KI-Einsatz konkret gelingen kann.

1. Bedarfsorientiert statt beliebig nutzen
Setze KI gezielt und mit klarem Mehrwert ein. Frag dich: Brauche ich wirklich eine KI-gestützte Auswertung oder reicht eine manuelle Methode? Weniger, aber sinnvoll eingesetzte KI spart Energie und fördert Bewusstsein bei Teilnehmenden.

2. Kleine Modelle bevorzugen
Nicht immer muss es das größte Sprachmodell sein. Oft reichen kleinere, lokal laufende Modelle oder spezialisierte Tools, die deutlich weniger Rechenleistung benötigen – und trotzdem gute Ergebnisse liefern.

3. Digitale Reflexion anregen
Nutze Trainingsanlässe, um gemeinsam mit Gruppen über den Ressourcenverbrauch digitaler Technologien zu sprechen. So entsteht ein kritischer Umgang mit KI – jenseits von Hype und Faszination.

4. Lernmaterialien nachhaltig gestalten
Statt jedes Dokument mit KI neu zu erstellen, kann vorhandenes Material ressourcenschonend weiterentwickelt oder mit schlanken KI-Tools überarbeitet werden. Auch Offline-Arbeitsphasen einzuplanen hilft, Energie zu sparen.

5. Transparenz und Vorbildfunktion leben
Sprich offen an, wenn du dich bewusst für oder gegen den Einsatz von KI entscheidest – und erkläre warum. So förderst du Nachhaltigkeitsbewusstsein und stärkst deine Vorbildrolle als verantwortungsvolle:r Bildungsakteur:in.

 

Fazit

KI kann ein kraftvolles Werkzeug sein – doch mit großer Wirkung kommt auch große Verantwortung. Wenn wir bewusst mit den ökologischen Auswirkungen umgehen, leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern stärken auch die digitale Mündigkeit unserer Teilnehmenden. Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen – auch bei der Frage, wie und wann wir KI einsetzen.