Die Megatrends des 21. Jahrhunderts machen auch nicht Halt vor unseren Bildungssystemen. Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Big Data spielen auch beim Lernen immer mehr eine wichtige Rolle. Weltweit verändern sich Lernumgebungen und der Zugang zur Bildung.
Die digitale Bildungsrevolution hat bereits begonnen und wird nicht aufzuhalten sein. Wir hier in Deutschland hinken zwar noch etwas zurück, doch unsere Skepsis und vielleicht auch Ablehnung werden den Wandel nicht stoppen.
„Die Lehre passt sich immer mehr dem Lernenden an und nicht mehr umgekehrt.“
Die Digitalisierung des Lernens rückt den Einzelnen in den Mittelpunkt – seine Stärken ebenso wie seine Schwächen. Dabei geht es aber nicht darum, die „neue Welt“ gegen die „alte, analoge Welt“ auszuspielen, sondern beide Welten sinnvoll miteinander zu verbinden. Persönlichkeitsbildung wird auch in Zukunft mehr durch Menschen als durch Maschinen vermittelt. Reine Wissensvermittlung kann jedoch durch Maschinen übernommen werden.
Lernen mit digitalen Medien umfasst alle Lernprozesse, in denen stationäre Computer oder mobile Endgeräte zum Einsatz kommen. Das beinhaltet eine große Bandbreite an Medien. Lernen wird somit sehr viel breiter verstanden als im Sinne von Kursen oder Schulungen. Es beinhaltet auch alle kleineren und beiläufigen Wissens- und Informationsprozesse.
Lernen wird digitaler, selbstorganisierter, gemeinsamer und arbeitsplatznäher.
Lernprozesse lassen sich demnach anhand der 4D´s von Jane Hart kategorisieren:
DIDACTICS = Lernen durch Instruktionen, formelles Lernen
DISCOVERY = informelles Lernen
DISCOURSE = soziales Lernen, Lernen durch Interaktion
DOING = experimentelles Lernen
Außerdem lernen Fachkräfte nicht nur, weil sie müssen, sondern auch weil sie es wichtig für ihren persönlichen Arbeitsalltag erachten. Fachkräfte lernen zudem kontinuierlich und managen dabei ihr Lernen selbst.
Wie können nun die 4 D’s mit digitalen Angeboten im Unternehmensalltag eingesetzt werden?
Eine ausgewogene Mischung der 4D’s kann auch in deinem Unternehmen mit oft einfachen Mitteln realisiert werden. Digitales Lernen bietet mittlerweile auch frei zugängliche Tools.
DIDACTICS
Biete deinen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit an Seminaren und Trainings teilzunehmen. Achte dabei auf passgenaue Trainings und vermeide eine Seminarteilnahme à la Gießkannen-Prinzip!
DISCOVERY
Gib deinen Mitarbeiter:innen Zeit und Raum sich im „moment of need“ lerntypengerecht Wissen aneignen zu können.
DISCOURSE
Schaffe in deinem Unternehmen Möglichkeiten zum gemeinsamen Austausch. Nutze deine Mitarbeiter:innen aktiv als Wissensträger!
DOING
Wecke den Spieltrieb und die Experimentierfreude bei deinen Mitarbeiter:innen. Gib deinen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit sich ausprobieren zu können!
Die digitale Bildungsrevolution: Der radikale Wandel des Lernens und wie wir ihn gestalten können – von Jörg Dräger & Ralph Müller-Eiselt
Ein Schüler erhält täglich einen auf ihn zugeschnittenen Lernplan, den ein New Yorker Rechenzentrum über Nacht erstellt. Eine Universität arbeitet mit Software, die für jeden Studenten die optimalen Fächer ermittelt, inklusive der voraussichtlichen Abschlussnoten. Ein Konzern lässt seine Bewerber in einem virtuellen Restaurant Sushi servieren, da das Computerspiel ihren Berufserfolg vorhersagt. Das ist die digitale Zukunft des Lernens.
Anhand von vielen anschaulichen Beispielen aus den verschiedensten Bereichen des Bildungssektors zeigen die Autoren die Veränderungen bei Lern- und Bildungsprozessen auf. Sie machen Mut den Weg in die Digitalität zu wagen, aber sie warnen auch zugleich vor unbefugtem Datensammeln. Der Appell der beiden Autoren: Um die großen Chancen zu nutzen, den Risiken zu begegnen und international nicht den Anschluss zu verlieren, muss Deutschland die digitale Bildungsrevolution jetzt aktiv gestalten.
Lies dir gerne auch unseren Beitrag „Optimieren wir Lernen durch digitale Bildung?“ durch.