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Lernangebote sollen zum Lernen anregen und Bildung ermöglichen. Damit dies geschieht, bedarf es Didaktik – definiert als die Gestaltung von Lernangeboten in unterschiedlichen Kontexten, für alle Arrangements und Umgebungen, in denen Lernen ermöglicht werden soll. In der internationalen Diskussion hat sich parallel zum deutschen Begriff des didaktischen Designs die Bezeichnung „Instructional Design“ etabliert. Dabei wird die Begrifflichkeit sowohl für den Prozess der didaktischen Aufbereitung als auch für das Ergebnis dieser Bemühungen, das didaktische Design eines Lernangebotes, herangezogen.

Instructional Design als Ansatz zur Gestaltung von Lerndesigns

Als Rahmenmodell zur Entwicklung von Lerndesigns kann ADDIE genutzt werden. ADDIE ist ein Akronym und steht für folgende Prozessschritte.

1. Das ADDIE Modell

  • Analyse: Zu Beginn erfolgt eine umfassende Analyse der Zielgruppe, des Umfeldes, der Rahmenbedingungen und der Inhalte.
  • Design (Konzeption): Zur Designphase zählen die Lernergebnisbestimmung, die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes sowie die  Bestimmung der Struktur und Sequenzen der Lernangebote.
  • Entwicklung (Development): Die Entwicklungsphase umfasst die konkrete Konzeption der Lernaktivitäten, die Gestaltung von Lehrmaterial sowie die Entwicklung des Lehr-Lern-Prozesses im engeren Sinn.
  • Implementierung: Nach der Entwicklungsphase beginnt die Implementierung. Hier findet die eigentliche Durchführung des Lehr-Lern-Prozesses statt.
  • Evaluation: Die letzte Phase im Prozess, die Evaluationsphase, umfasst sowohl formative als auch summative Evaluationsmaßnahmen und führt oft zu einer Anpassung und Weiterentwicklung des Lerndesigns.

ADDIE klingt manchmal sehr starr und prozesslastig. Deshalb hat sich in Zeiten von Agilität und Flexibilität neben ADDIE ein iterativeres Vorgehen etabliert. Das sog. SAM-Modell.

2. Das SAM Modell

  • Vorbereitungsphase (Preparation Phase)

    In dieser Phase liegt der Fokus auf der effizienten Sammlung und Analyse relevanter Informationen, die für das Design notwendig sind. Diese Phase ähnelt der Analysephase im ADDIE-Modell, zeichnet sich jedoch durch eine gesteigerte Effizienz und eine Reduktion zeitaufwendiger Prozesse durch kürzere Iterationsschleifen aus. Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis für die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen des Projekts zu entwickeln, ohne sich in langwierigen Analysen zu verlieren.
  • Iterativen Designphase (Iterative Design Phase)Hier werden mindestens drei grobe Prototypen des Endprodukts erstellt, wobei der Schwerpunkt auf der Exploration verschiedener Möglichkeiten und Konzepte liegt, statt auf der Perfektionierung eines einzelnen Entwurfs. Diese Prototypen dienen als Grundlage für eine Reihe von Design- und Überarbeitungszyklen, in denen Ideen schnell umgesetzt, bewertet und angepasst werden. Dieser Prozess fördert kreatives und divergentes Denken und ermöglicht es, frühzeitig Feedback zu integrieren und die Konzepte kontinuierlich zu verfeinern.
  • Iterativen Entwicklungsphase (Iterative Development Phase)

    Schließlich wird der beste Prototyp oder eine Kombination der besten Elemente aus den Prototypen weiterentwickelt, um mehrere voll funktionsfähige Lösungen zu erstellen. Der iterative Charakter dieser Phase ermöglicht es, auf Basis von kontinuierlichem Feedback und Evaluierung die Lösungen sukzessive zu optimieren und gegebenenfalls sogar in frühere Phasen zurückzukehren, um Anpassungen vorzunehmen.

Ein Learning Canvas als Hilfsmittel in der Vorbereitungsphase

Beim Instructional Design können wir auch auf gängige Design-Tools wie ein Learning Canvas oder Lerner-Personas zurückgreifen und unseren Design-Prozess visuell greifbar machen.

Ein Learning Canvas kann verschiedene Aspekte umfassen, die es bei der Entwicklung von Lerndesigns zu beachten gilt.

Strategie: Hier geht es um die Beschreibung der Ausgangslage. Die Problembeschreibung ist der Start und je spezifischer das Problem beschrieben wird, desto besser. Ausgehend vom Problem werden Auswirkungen des Problems auf verschiedene Stakeholder (z. B. Führungskräfte, Mitarbeitende, Kund*innen usw.) aufgezählt. Die dargestellte Ist-Situation wird in ein positives Zukunftsbild in Form eines gewünschten Ergebnisses übertragen. Manchmal schwingen in der Ausgangssituation noch versteckte oder indirekte Erwartungen mit. Diese Punkte können im sogenannten „heimlichen Lehrplan“ festgehalten werden. Dieser erfasst die informellen, impliziten und nicht förmlich dargestellten Erziehungsziele.

Zielgruppe: Ausgehend von einer Lernerpersona werden die zentralen Merkmale der Zielgruppe im Canvas festgehalten.

Lernergebnisse: Hier werden die Lernergebnisse in Anlehnung an die Bloomsche Taxonomie und den Umfang der Lernangebote beschrieben.

Organisatorisches: Der letzte Bereich im Canvas betrifft die gesamte Logistik. Welche Rahmenbedingungen (z. B. interne oder gesetzliche Vorgaben) gilt es zu beachten? Wie sieht der Lernraum raus? Welche Ressourcen finanzieller oder personeller Natur stehen zur Verfügung? Welche (technischen) Einschränkungen liegen vor?

In der Welt des Lernens ist die Reise genauso wichtig wie das Ziel. Lasst uns also diese Reise mit passenden Methoden und dem Blick in Richtung Lernergebnis bei unseren Lernenden begleiten und unterstützen.

 

5 Tipps für unvergessliche Lernerfahrungen

Habe während des gesamten Prozesses die Lernenden  und die jeweiligen Bedürfnisse im Blick

Ein personalisierter Lernansatz, der die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Lernenden berücksichtigt, ist wesentlich für eine effektive Wissensvermittlung. Es geht darum, den Lernstoff auf verschiedene Lernstile und -fähigkeiten abzustimmen, um so eine inklusive und ansprechende Lernerfahrung zu schaffen. 

Lass dich nicht von Konventionen leiten, sondern entfalte dein kreatives Potenzial

Das kann bedeuten, unkonventionelle Mittel und Methoden zu verwenden, unerwartete Themen zu erforschen oder den Unterricht auf eine Weise zu gestalten, die Neugier weckt und die Lernenden herausfordert, über den Tellerrand zu blicken.

Berücksichtige bei deinem Design die Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften

Die Integration von Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften in das Bildungsdesign kann die Lernerfahrung erheblich verbessern. Dies beinhaltet zum Beispiel das Verständnis darüber, wie das Gehirn Informationen aufnimmt, verarbeitet und speichert. 

Experimentiere mit Tools und Methoden

Die Verwendung einer Vielfalt von Mitteln und Methoden kann den Lernprozess bereichern und die Engagement der Lernenden steigern. Experimente mit digitalen Tools, interaktiven Aktivitäten oder kollaborativen Lernansätzen können neue Perspektiven eröffnen und das Lernen dynamischer und interessanter gestalten.

Beziehe die Lernenden aktiv als Feedbackgeber:innen in den Gestaltungsprozess ein

Die Einbindung der Lernenden kann wertvolle Einblicke in deren Wirksamkeit liefern. Regelmäßiges Feedback ermöglicht es, Kurse kontinuierlich zu verbessern und sicherzustellen, dass sie die Bedürfnisse und Erwartungen der Lernenden erfüllen. Dies fördert auch das Gefühl der Eigenverantwortung und des Engagements bei den Lernenden.

Dieser Blog-Beitrag ist Teil unserer „Learning Experience Design„-Reihe

Learning Experience Design ist ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz, welchem wir uns hier Stück für Stück nähern möchten.

Komm mit uns auf die Reise und entdecke vielfältige Inputs, die auch dir dabei helfen, deine Inhaltsvermittlung auf die nächste Stufe zu heben.

Learning Experience Design

Wirksames und nachhaltiges Lernen sind die zentralen Punkte einer gelungenen Lernkultur. Mit dem Learning Experience Design rücken Lernende mit ihren individuellen Bedürfnissen ins Zentrum der Trainingsentwicklung – und nicht Trainer:in/Lehrer:in.

Lernenden-zentrierung: Wer sind unsere Lernenden?

 

Lernendenzentrierung stellt die individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen der Lernenden in den Mittelpunkt des Bildungsprozesses.